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Energieagentur will Solar-Boom im Rems-Murr-Kreis weiter beschleunigen

26.06.2024

Der Ausbau der Solarenergie im Rems-Murr-Kreis schreitet weiter voran: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind kreisweit über 2.300 neue Anlagen dazugekommen. Das sind fast neun Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Mit ihren Vor-Ort-Checks möchte die Energieagentur den PV-Ausbau weiter beschleunigen − auch um das Ziel der Klimaneutralität im Landkreis bis 2035 zu erreichen.

„Eine 5-kWp-PV-Anlage in Südausrichtung auf dem Dach eines Einfamilienhauses spart mit dem selbst produzierten Sonnenstrom durchschnittlich gut zwei Tonnen CO2 pro Jahr – in etwa so viel, wie ein Benziner bei 20.000 Kilometer Fahrt verursacht. PV-Strom ist also ein echter Beitrag zum Klimaschutz“, so Tilman Landwehr, PV-Experte der Energieagentur Rems-Murr. „Natürlich ist dafür auch eine Investition nötig: Bei Kosten von derzeit rund 1.900 Euro pro kWp sind das bei obigem Beispiel knapp 10.000 Euro. Je mehr vom Strom selbst verbraucht wird, umso schneller geht die Amortisation. Länger als 15 Jahre sollte es nicht dauern“, erklärt Landwehr. „Derzeit gibt es zwar kaum staatliche Zuschussgelder, aber viele Kommunen haben spezielle Förderprogramme für ihre Bürgerschaft.“

Vor-Ort-Checks der Energieagentur geben wichtige Orientierung

Die unabhängige und produktneutrale PV-Beratung der Energieagentur war bereits für viele Hunderte Interessierte im Rems-Murr-Kreis eine wichtige Hilfe. Bei den Vor-Ort-Besuchen geht es in erster Linie darum, welche Anlagengröße und Stromernte möglich ist und was es kostet. Die Checker prüfen dafür die Dachfläche, welche Hindernisse und Verschattungen es gibt, wie Kabel verlegt werden können und wo ein Speicher möglich wäre. Auch der Zustand des Daches oder die Wärmeversorgung im Haus werden berücksichtigt. „Eine zehn Jahre alte Gasheizung brauche ich nicht ersetzen. Aber sie kann beispielsweise mit einer solarstrombetriebenen Warmwasserwärmepumpe ergänzt werden“, erläutert Landwehr.

Bei einer aktuellen Einspeisevergütung von elf Cent ist es besonders wichtig, dass möglichst viel PV-Strom selbst verbraucht wird. Dafür ist teilweise auch eine Verhaltensumstellung nötig: Verbraucher wie Waschmaschine und Geschirrspüler sollen nur laufen, wenn die Sonne scheint. Wer den Sonnenstrom auch in den Abend- und Nachtstunden nutzen will, braucht einen Speicher. Pro kWh Speicher sollten rund 800 Euro veranschlagt werden, also nochmals etwa 4.000 Euro für ein Einfamilienhaus. „Wer eine PV-Anlage plus Speicher hat, macht sich noch unabhängiger von steigenden Strompreisen. Der Autarkiegrad kann dann bis zu 80 Prozent betragen“, so Landwehr. Übrigens: Wurden vor der Beratung schon Angebote eingeholt, führen die Checker auch eine preisliche Bewertung durch, also inwiefern die Komponentenpreise von den sonst üblichen Preisen im Landkreis abweichen. Nach der Beratung wird ein schriftlicher Bericht verschickt, der eine erste Orientierung gibt. Diese ersetzt aber nicht die genaue Planung durch einen Fachbetrieb.

„Immer mehr Menschen wollen ihren Strom selber produzieren. Mehrheitlich sind es die über 50-Jährigen, die sich für unsere Photovoltaikberatungen interessieren und meist geht es um Einfamilienhäuser“, sagt der PV-Experte. Das im Mai verabschiedete Solarpaket der Bundesregierung macht es einfacher und unbürokratischer, eine PV-Anlage zu installieren und Solarenergie zu nutzen. Die „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ ermöglicht es auch Mieterinnen und Mieter in Mehrfamilienhäusern, günstigeren Solarstrom von Dächern, Garagen oder Batteriespeichern direkt zu nutzen.

All diejenigen im Rems-Murr-Kreis, die einen Vor-Ort-PV-Check wünschen, können das Angebot der Energieagentur nutzen. Für einen solchen Termin ist ein Eigenanteil von 30 Euro erforderlich. Für eine Terminvereinbarung sind wir unter 07151-975 173-0 erreichbar.

Foto: Energieagentur

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