17.01.2024
Die Energiewende bringt viele Fragen mit sich. Korb lädt daher seine Bürgerinnen und Bürger zu einer kostenfreien Vortragsreihe rund um das Thema Energie und Wohnen ein. Auftakt ist am 6. Februar mit einem Vortrag der Energieagentur zu Photovoltaik und Balkonkraftwerke.
„Die Leute sind unsicher. Sie wissen nicht, was sie jetzt tun sollen, können oder müssen“, so beschreibt Korbs Bürgermeister Jochen Müller die Stimmungslage seiner Bürgerinnen und Bürger zur Energiewende. Um Unterstützung anzubieten und um ins Gespräch zu kommen, bietet die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Energieagentur vier Vortragsabende zu verschiedenen Themenbereichen an.
Zum Start am 6. Februar stehen Photovoltaik und Balkonkraftwerke im Mittelpunkt. Bei dem Vortrag „Zapf die Sonne an: Solarstrom selbst produzieren“ geht darum, „wie Stromgewinnung aus der Sonne funktioniert“, erklärt Referent Tilman Landwehr vorab. Bei seinen 45-minütigen Ausführungen wird der Energieberater der Energieagentur Rems-Murr auch die Vor- und Nachteile von Photovoltaik und Solarsteckeranlagen erläutern. Er selbst ist völlig überzeugt von den Mini-Solaranlagen: „Die Anschaffung amortisiert sich bereits nach fünf bis sechs Jahren“, sagt Landwehr. Die Module können tatsächlich am Balkon befestigt oder mit Hilfe von Fachleuten auf dem Dach installiert werden. Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, kann die Anlage mit einem Stromspeichergerät ergänzen. Geld einsparen lässt sich wiederum durch eine Haussanierung. „Gerade bei älteren Wohngebäuden geht oft viel Geld buchstäblich zum Schornstein hinaus“, weiß Anika Bürkle. „Denn in privaten Haushalten wird, die meiste Energie fürs Heizen gebraucht: Fast 70 Prozent fallen für Raumwärme an. Eine unnötige Belastung für die Haushaltskasse und das Klima“, so die unabhängige Energieberaterin und Ingenieurin für Verfahrenstechnik. Wer dazu mehr erfahren will, sollte ihren Vortrag zum Thema „Haussanierung mit Köpfchen“ am 11. März nicht verpassen.
Jochen Müller, der die Veranstaltungen moderieren wird, ist gespannt, wer zu den Terminen kommt und wo das meiste Interesse liegt. Er selbst ist noch unsicher, ob er sich demnächst eine Wärmepumpe anschaffen soll. „Mit meiner Frau bin ich schon seit vergangenem Sommer im konstruktiven Austausch auf der Suche nach der für uns passenden Lösung“, berichtet er. „Um eine Entscheidung zu treffen, muss man die Rahmenbedingungen kennen.“ Umfangreiche Informationen seien ein guter Anfang, um weiterzukommen und möglichst bald zu handeln.
Bereits seit einigen Jahren ist sich der Korber Gemeinderat einig: Die Energiewende schafft man nur, wenn alle mitziehen. Und so war parteiübergreifend klar, dass sich Korb auf den European Energy Award bewirbt, ein Instrument, das Kommunen hilft, Klimaschutzmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Das war 2016. Auch jetzt bemüht man sich wieder um dieses Zertifikat – und will noch mehr für den kommunalen Klimaschutz. „Im Zuge dieser Bewerbung haben wir eine Art Bestandsaufnahme gemacht“, erzählt Jochen Müller. Mit diesem Ergebnis: „Die Bürgerschaft ist unheimlich interessiert an der Energiewende und will mehr Informationen zu Fachthemen“, so der Eindruck der Verwaltung. Man habe viele Ideen. Bisher fehlt der Gemeinde jedoch ein Klimaschutzmanager. Die Stelle ist seit einiger Zeit ausgeschrieben, konnte allerdings noch nicht besetzt werden. „Daher haben wir uns erstmal dazu entschlossen, eine Vortragsreihe anzubieten“, berichtet Müller weiter. Für die Umsetzung holte er sich die Energieagentur Rems-Murr ins Boot – ein „bewährter und verlässlicher Partner“.
Die Vortragsthemen in der Übersicht:
Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr; Veranstaltungsort ist die Alte Kelter in Korb.