23.10.2024
Immer mehr Menschen wollen weg von der fossilen Gas- oder Ölheizung. Die Wärmepumpe ist derzeit die klimafreundlichste und langfristig kostengünstigste Art zu Heizen. In der bundesweiten Woche der Wärmepumpe startet die Energieagentur Rems-Murr gGmbH eine landkreisweite Wärmepumpenoffensive und bietet täglich kostenlose Telefonberatungen an.
Oft ist guter Rat teuer. Dies gilt aber nicht für die Beratung, die die Energieagentur in der Woche der Wärmepumpe anbietet. Wer im Rems-Murr-Kreis wohnt und überlegt, eine Wärmepumpe einzubauen, dem steht in der Woche von Montag, 4. bis Freitag, 8. November 2024 täglich von 10 bis 14 Uhr das Energieexpertenteam am Telefon zur Verfügung. Am „langen“ Mittwoch geht das Beratungsfenster sogar von 10 bis 18 Uhr.
Die kostenlose Erstberatung soll eine individuelle Einschätzung geben, ob und wie gut eine Wärmepumpe im jeweiligen Haus oder Wohnung funktionieren kann. „Beim Wärmepumpen-Check gehen wir mit den Ratsuchenden Schritt für Schritt vor: um welchen Haustyp handelt es sich, in welchem Sanierungszustand befinden sich Dach, Fenster, Wände und Keller, welche Heizungsart ist im Einsatz und wie viel Kilowattstunden Energie wird derzeit pro Jahr für das gewünschte Wohnklima benötigt“, erläutert Michael Schaaf von der Energieagentur. Am Ende steht eine erste Einschätzung, ob die Immobilie Wärmepumpen geeignet ist bzw. in welchem Umfang bauliche Maßnahmen erforderlich wären. „Manchmal sind die Heizkörper im Wohnraum nicht groß genug. Mehrreihige Heizkörper sind dann eine mögliche Lösung. Manchmal muss auch der Wärmeverlust im Haus durch eine Verbesserung an der Gebäudehülle minimiert werden“, so Schaaf. Da die Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, ist eine Kombination mit Photovoltaik natürlich besonders sinnvoll.
Fördergelder für die Wärmepumpe
Die Wärmepumpe ist in der Anschaffung kein Schnäppchen. Für ein Einfamilienhaus fallen in der Regel zwischen 30.000 und 40.000 Euro an. „Aus diesem Grund gehört auch das Thema ‚Förderung‘ zur Beratung. Hier haben wir für die Ratsuchenden eine gute Übersicht vorbereitet“, sagt der Energieexperte. Der Rems-Murr-Kreis möchte spätestens bis 2040 klimaneutral sein, dazu gehört auch hier das bundesweite Sorgenkind „Gebäudebestand“: Ziel ist es, dass die Häuser weniger Energie verlieren, klimafreundliche Solarenergie und Wärmeerzeugung ausgebaut wird.
Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betrug der Anteil von Wärmepumpen bei der Wärmeerzeugung im Jahr 2022 noch weniger als sechs Prozent. Fakt ist, dass die Absatzzahlen für Wärmepumpen seit 2020 deutlich steigen. So beziffert der Bundesverband Wärmepumpe e.V. deren Absatz im ersten Halbjahr 2024 auf rund 15.000 Stück pro Monat. Es habe sich auf diesem relativ hohen Niveau eingependelt. Die Entwicklung wird sicherlich auch durch den CO2-Preis angetrieben, der dieses Jahr erstmals auch für den Gebäudesektor gilt: Pro verheizter Tonne CO2 wird nun ein Preis von 45 Euro bei Heizöl und Gas fällig. Bisher bekommen das Hausbesitzer und Mieter preislich nur geringfügig zu spüren. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit 20.000 Kilowattstunden Gasverbrauch kann das beispielsweise eine Kostensteigerung von 66 Euro im Jahr bedeuten. Laut zuständiger Bundesbehörde soll sich der Preis pro Tonne im kommenden Jahr dann auf 55 Euro erhöhen - Tendenz steigend.
Dass auch im Gebäudesektor schnell Fortschritte erzielt werden müssen, ist angesichts nie da gewesener Hitzerekorde, Waldbrände oder Starkregen dringend erforderlich. Sie zeigen, wie weit die Klimaerwärmung bereits fortgeschritten ist. Daher sollte die Nutzung fossiler Brennstoffe schnell heruntergefahren werden – auch weil Notfallhilfen sowie Präventions- und Klimaanpassungsmaßnahmen uns als Gesellschaft langfristig deutlich mehr kosten werden. „Nur die wenigsten von uns haben das Potenzial zur Weltrettung. Aber kleine Schritte führen auch zum Ziel. Jede klimafreundliche Energieerzeugung hilft uns allen. Dazu wollen wir von der Energieagentur in der Woche der Wärmepumpe wieder einen kleinen Beitrag leisten. Die Erstberatungen, die wir übrigens in Kooperation mit der Verbraucherzentrale durchführen, sind 100 Prozent unabhängig und produktneutral“, schließt der Energieexperte Michael Schaaf.
Hotline für Beratungen
Wer das Beratungsangebot nutzen möchte, wählt vom 4. bis 8. November von 10 bis 14 Uhr (am Mittwoch bis 18 Uhr) die Telefonnummer 07151 975 173-0. Die Ratsuchenden sollten für das Gespräch ihren Jahresenergieverbrauch in kWh bereithalten.
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Foto: Unsere Energieberater*innen stehen für Ihre Fragen bereit. (copyright: Energieagentur)