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Analyse energetischer Schwachstellen im Stiftshof Weinstadt

15.04.2025

Die Beratung von Mitgliedskommunen in Bezug auf energetische Fragen zu kommunalen Gebäuden gehört zum Standardangebot der Energieagentur und ist für Mitgliedskommunen kostenlos. Im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung am Jugendzentrum im Stiftshof hat Energieberater Josef Broll Ende März zentrale energetische Schwachstellen des Gebäudes analysiert und erste Empfehlungen zur Verbesserung formuliert. Der Termin fand auf Nachfrage von Friedrich Huster, dem Leiter der Stabstelle Klimaschutz in Weinstadt, statt.

Zugluft im Erdgeschoss – Ursache und Empfehlung

Ein zentrales Thema war die spürbare Zugluft im Erdgeschoss. Die Ursache liegt in der Bauweise: Die Außenwand besteht aus beidseitigem Sichtfachwerk. Durch temperatur- und feuchtigkeitsbedingte Bewegungen des Holzes entstehen Fugen zwischen Balken und Mauerwerk, durch die vor allem bei niedrigen Außentemperaturen kalte Luft eindringt. Die Kaminwirkung des offenen Treppenhauses verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

Empfehlung:
Die Fugen sollten mit einem dauerelastischen Material oder gegebenenfalls durch einen sorgfältigen Innenputz geschlossen werden. Wichtig dabei: Fachwerk erfordert besondere Expertise – unsachgemäße Maßnahmen können zu Feuchteschäden führen. Es wird daher dringend empfohlen, erfahrene Fachkräfte mit der Umsetzung zu beauftragen.

Überhitzung im Dachgeschoss – Maßnahmen gegen Sommerhitze

Im Sommer kommt es insbesondere im Dachgeschoss zu einer starken Überhitzung. Dies liegt weniger an den Fensterflächen – diese sind vergleichsweise klein – sondern vielmehr an den großen Dachflächen, über die sich die Räume stark aufheizen.

Empfehlung:
Eine effektive Nachtlüftung wird empfohlen, über die die Wärme ausgeleitet wird. Es gibt zwei elektrisch betriebene Dachflächenfenster, deren Position zwar für eine ideale Luftzirkulation nicht optimal ist, die aber trotzdem zu einer nächtlichen Abkühlung beitragen können. Um die Fenster sinnvoll zu nutzen, schlägt Herr Broll die Nachrüstung mit Wind- und Regenwächtern vor. Damit können die Fenster nachts geöffnet werden,  bei Regen oder starkem Wind schließen sie dann selbstständig.


Fazit:
Die Begehung hat wichtige Ansatzpunkte für eine energetische Verbesserung des Jugendzentrums im Stiftshof geliefert. Sowohl bei der Abdichtung des Erdgeschosses als auch bei der Optimierung der sommerlichen Lüftung sind mit überschaubarem Aufwand sinnvolle Maßnahmen möglich – vorausgesetzt, sie werden fachgerecht umgesetzt.

Foto: Energieagentur

Analyse energetischer Schwachstellen im Stiftshof Weinstadt