04.06.2025
Frischer Frühlingssalat, Gemüsepäckchen aus dem Ofen, Spargelquiche und Rhabarber-Erdbeer-Trifle – beim Klimakochkurs, der Ende Mai in Leutenbach stattgefunden hat, standen nur pflanzliche und klimafreundliche Gerichte auf dem Zubereitungsplan. Mit dabei auch ein frisches Radieschengrün-Pesto mit schnellem Vollkornbrot, das kam bei den sechs Klimakochkursteilnehmerinnen besonders gut ankam. „Die Blätter von Radieschen landen normalerweise im Bio-Müll. Dass man ganz einfach daraus ein Pesto machen kann, war für alle neu. Als Brotaufstrich bzw. Dip schmeckt es nicht nur erfrischend, sondern ist auch noch gesund – und natürlich klimafreundlich“, so Sabine Meurer, die als Bildungsreferentin und Ernährungscoach durch den Abend leitete. Die Gemeinde Leutenbach hatte zusammen mit der Energieagentur Rems-Murr den Klimakochkurs angeboten.
Tatsächlich hat unsere Ernährung einen großen Einfluss auf unseren persönlichen CO2-Fußabdruck: 15 % der Emissionen in Deutschland entstehen ernährungsbedingt, über zwei Drittel gehen auf das Konto von tierischen Produkten. Besonders Fleisch verursacht hohe Emissionen, da für die Produktion enorme Mengen an Futtermitteln und Flächen benötigt werden. Zudem stoßen Rinder Methan aus, das 21-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Pflanzliche Alternativen wie Tofu sind deutlich klimafreundlicher. Was viele der Teilnehmer*innen überraschte: Auch Reis, der im Nassanbau kultiviert wird, hat eine schlechte Klimabilanz. Grund dafür ist ein hoher Methanausstoß, der durch Mikroorganismen hervorgerufen wird.
Essen, was Saison hat
Beim gemeinsamen Kochen, dem Fachinput und den Gesprächen wurde deutlich: Jeder und jede kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei spielt die Wahl der Lebensmittel eine große Rolle: Regionale und saisonale Produkte sparen Emissionen, indem Transportwege und energieintensive Lagerung reduziert werden. Jedoch lohnt sich immer ein genauer Blick: So können importierte Äpfel aus Neuseeland im Frühjahr eine bessere CO2-Bilanz haben als heimische, die monatelang gekühlt wurden. Bio-Produkte verzichten auf synthetische Pestizide und Mineraldünger, doch ihr höherer Flächenbedarf kann die Klimabilanz je nach Produkt beeinflussen.
Energieeffizientes Kochen: Vorheizen oft nicht nötig
Neben der Herkunft ist auch die Zubereitung entscheidend. Energieeffiziente Geräte, das Vorkochen von Wasser oder auch das Nutzen von Vor- und Nachwärme sparen CO2. So gelingen die meisten Gerichte auch ohne, dass der Backofen vorgeheizt wird. Nur bei speziellen Rezepten wie Biskuit, die von Anfang an eine hohe Temperatur zwingend erfordern, oder bei sehr kurzen Garzeiten ist das nötig. Auch kann der Backofen oft fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit ausgeschaltet werden. Die Einsparungen bei Energie und Kosten liegen bei bis zu 15 Prozent.
Am Ende der Veranstaltung war der Funke am Tisch übergesprungen. „Der Kochkurs war klasse! Bis zum nächsten Termin müssen wir unbedingt in unserem Umfeld Werbung dafür machen – und natürlich für klimasensible Ernährung“, so das einhellige Fazit der Teilnehmer*innen. Übrigens: Wer die Gerichte nachkochen möchte, einfach kurze E-Mail an Sabine Meurer (s.meurer [at] ea-rm.de) schicken.
Foto: Energieagentur
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